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Maria
and
Josefina

Maria
and
Josefina
20/12/2023  helden

Maria
and
Josefina

aus: Milky am Glühen, Season 2


 

Vor
langer,
langer
Zeit
begab
es
sich,
dass
das
junge,
schwangere
lesbische
Paar
 Maria
und
Josefina
mit
ihrem
Esel
Bruno
auf
Reisen
war.

Reise
war
untertrieben,
sie
waren
eher
auf
der
Flucht.
Denn
das
Land
aus
dem
sie
 herkamen,
war
ihnen
nicht
wohlgesonnen.
 Das
Land
war
auch
besser
bekannt
als
the
United
States
of
Terfs
and
Queerphobics.

 Die
Präsidentin
des
Landes
„Karen“,
hatte
nicht
nur
einen
fürchterlichen
Haarschnitt,
 sondern
auch
eine
besorgniserregende
dunkle
Seele.

Präsidentin
Karen
erliess
in
den
letzten
Jahren
hunderte
von
queerphoben
Gesetze,
 veranlasste
dass
alle
ihre
Frisur
tragen
mussten
und
kündigte
mit
sofortiger
Wirkung
 alle
Manager
des
Landes.

Maria
und
Josefina,
welche
ein
Zimmereigeschäft
hatten
und
einen
kleinen,
lieben,
 treuen
Esel
namens
Bruno
im
Garten,
liessen
sich
zu
der
Zeit
gerade
schwängern.
 Im
Wissen,
dass
sie
ein
Kind
in
die
Welt
bringen
würden,
schauten
sie
sich
an
und
 stillschweigend
fiel
die
Entscheidung,
dass
sie
wohl
eine
andere
Heimat
finden
 müssen.

Das
Trio
packte
das
Nötigste
und
machte
sich
auf
Richtung
Küste
um
einen
Platz
auf
 einem
Schiff
zu
ergattern
Richtung
Sicherheit.
Wo
genau,
war
ihnen
egal.
 Hauptsache
ihr
ungeborenes
Kind
kommt
in
Sicherheit
auf
die
Welt.

Als
sie
denn
Hafen
erreichten,
stach
ihnen
ein
Schiff
besonders
ins
Auge.
Stolz
trug
 das
Schiff,
ein
Dreimaster,
glitzernden
Segel.
Das
Holz
war
ein
warm
lackiertes
 Kirschholz
und
die
Kapitätin
eine
mächtige
Figur.

Kraftvoll
stand
die
grosse,
muskulöse
Kapitätnin
mit
wehender
orangener
Perücke,
 welche
auch
als
Leuchtturm
fungierte,
am
Steuer
und
spähte
in
die
 Menschenmmassen
am
Hafen.

 Als
die
Kapitänin
Maria
und
Josefina
erblickte,
rief
sie
in
einem
breiten
 Baslerdialekt:

„Hoi
zämme.
Ihr
gsänd
uus
als
wäähred
dir
bi
mir
ganz
richtig.
I
bi
nid
de
Fährimaaa, i
bi
au
nid
es
Trämmli
i
bi
d
Kapitänin
Hella
Grand
mit
mim
robuste
Schiff
Odette.
 Kömmed
nur
aane,
ihr
müend
kei
Angst
haaa..
i
ha
es
Zimmerli
für
euch
barad
und
i
 bring
eu
weg
vo
dem
fürchterliche
Ort
da.
Hopp
Hopp.“

Maria
und
Josefina,
schenkten
sich
gegenseitig
einen
ungläubigen
Blick,
Bruno
der
 Esel
war
derweil
schon
längst
auf
dem
Schiff,
hat
es
sich
im
Stroh
gemütlich
gemacht und
knabbert
an
einer
grossen
Karotte.

Wenn
es
Bruno
gefällt,
dann
muss
es
gut
sein,
dachten
sich
die
zwei
werdenden
 Mütter
und
betraten
das
Schiff.

Ihre
Kabine
war
geräumig,
es
gab
ein
grosses
Bett
mit
Baldachin
und
wunderbaren
 geschnitzen
Möbel.
Aber
etwas
störte
die
zwei: Die
Kapitänin
hat
überall
Bilder
von
sich
aufgehängt.
Kein
Zentimeter
ist
nicht
von
 Hella
Grand
besetzt.
Aus
jedem
Winkel
schaute
sie
das
Paar
an.

„Die
hat
wohl
ein
bisschen
zu
viel
Seeluft
geschnuppert!“,
sagte
Maria
ungläubig
vor sich
hin,
worauf
ihr
Josefina
entgegnete,dass
es
wohl
daran
liegt,
dass
Dragqueens
 sich
ganz
fest
lieben
müssen
damit
sie
andere
lieben
können
weil:

How
the
hell
u
gonna
love
somebody
else
if
you
cant
love
yourself.

Unter
Deck
hörten
sie
die
Higheels,
Schuhgrösse
47,
geschäftig
über
Deck
klappern
 und
HellaGrands
Stimme
rief:

„Mer
leeeege
looos!“

Es
ruckelte
sachte
und
das
Schiff
Odette
verliess
den
unsicheren
Hafen
und
steuerte
 dafür
einen
sicheren
an.

 Sie
bekamen
die
Kapitänin
fast
nie
zu
Gesicht,
denn
entweder
war
sie
an
Deck
und
 servte
nautische
Extravaganza
oder
war
im
Bug
des
Schiffes
am
trainieren
und
 Gewichte
stemmen.
 Sie
hörten
sie
nur
über
Deck
klappern
oder
im
Bug
ächzen
und
stöhnen.
 
Dafür
war
der
Schiffskoch
Florian
umso
herzlicher.

Er
liebte
es
Gästinnen
zu
bekochen
und
war
auch
froh
um
die
Abwechslung,
denn
das Menü
der
Kapitänin
wurde
ihm
ein
bisschen
zu
langweilig,
Das
stetige
Low
Carb
 High
Protein,
hing
ihm
langsam
aus
dem
Hals
raus.

 Umso
grosszügiger
kochte
er
für
die
werdende
Familie
und
umsorgte
sich
liebevoll
 um
den
Esel
Bruno.
Tage
vergingen,
Wochen
und
Monate.
Josefinas
Bauch
wurde
immer
grösser
und
es
 schien
bald
soweit
zu
sein.
Da
rief
es
eines
morgens
aus
dem
Mast
herunter:

“Achduung
Achduung,.
Näggschte
Hald
Baaaasel
Schiffländi!“

Josefina
und
Maria
hasteten
aufs
Oberdeck
und
waren
zunächst
begeistert,
doch
 Bruno
bockte.

HellaGrand
schwingte
sich
federleicht
vom
Mast
herab
und
als
ihre
Kleider
nach
 einer
gefühlten
Ewigkeit
aufhörten
zu
flatter,
taxierte
sie
den
kleinen
Esel
und
sagte
 sanft,
sowie
ein
bisschen
enttäuscht:

„Sooo
der
gfallds
also
nit
in
Baassel.
Du
hesch
Glügg
dases
Mittwoch
isch..
muess
 sowieso
uf
Zööri
wiitr.
Hebed
eu
fest!“

Im
Eiltempo
kletterte
die
Kapitänin
den
Mast
hoch,
ohne
auch
nur
eine
Paillette
zu
 verlieren
und
setzte
sie
die
Segel
neu.

Die
Odette
rauschte
den
Rhein
hinauf,
beim
Wasserschloss
in
Brugg
eine
scharfe
 Rechtskurve
in
die
Limmat
hinein
und
als
sie
nach
Zürich
hineinfuhren,
sahen
sie
 von
weitem
schon
ein
kleines
Haus,
mit
bunten
Lichter,
fürsorglich
eingedeckt
in
 Schnee
und
vielen
fröhlichen
Menschen.

Die
Kapitänin
dockte
an
und
rief:
„Hee
Milky
kumm
ko
ahdogge,
ha
dir
zwei..
aso
eher
drüü
Gäst,
wemmer
ehrligg
 sind
vier
Gäst
mitbracht!“

Die
Hafenmeisterin
Diamond
setzte
sich
müssig
in
Bewegung,
trank
in
einem
Zug
 ihren
Rum
aus,
steckte
die
Zigarette
in
ihren
Mundiwinkel
und
warf
geübt
die
 Hafenseile
zu
HellaGrand
und
dockte
an.

Unsicher
was
sie
da
erwarteten,
schritten
Maria
und
die
schwangere
Josefina
den
 Steg
entlang.
 Bruno
trappelte
munter
an
ihnen
vorbei
und
stürzte
sich
ins
Getümmel.
Jetzt
war

 sowieso
klar,
dass
das
ein
sicherer
Ort.

Just
in
dem
Moment
als
Josefina
den
Fuss
auf
festen
Boden
setzte,
setzten
die
Wehen ein.
 Ohne
zu
zögern
richtete
Milky
mit
den
anderen
Gästen
ein
wohliges
Bett
ein
unter
 dem
Dach
des
kleinen
Hauses.

Die
Zeit
schien
stehengeblieben
zu
sein,
alles
wurde
ganz
still.
Die
Gäste
horchten
 gebannt
in
die
Stille
hinein
und
draussen,
ohne
ihr
Wissen,
erleuchtete
ein
grosser,
 funkelnder
Stern
den
Nachthimmel.
Direkt
über
dem
Haus.

Ein
Schrei
brach
die
Stille!
Es
war
das
Kind
von
Maria
und
Josefina.

Allles
rannte
nach
oben
um
einen
Blick
zu
erhaschen
von
dem
kleinen
Wunderkind,
 was
schon
eine
so
lange
Reise
hinter
sich
hatte
aus
dem
fürchterlichen
Land.

Es
war
sehr
warm
und
herzlich
unter
dem
Dach.
Die
Menschen
begrüssten
das
kleine
 Kind,
als
ein
unerwarteter
kalter
Luftzug
die
Wärme
durchschnitt.
Maria
und
Josefina
drehten
sich
langsam
zu
Treppe
um,
welche
vom
Eingang
 hinaufführte.
Sie
hörten
schrilles
Gekicher
und
es
roch
auf
einmal
ganz
seltsam.
 Zuerst
hörten
sie
nur
das
Klappern
von
Higheels
auf
der
Treppe,
dann
eine
Perücke
 und
noch
eine
und
noch
eine!!

Drei
Königinnen
standen
vor
ihr,
festlich
gekleidet
und
bepackt
mit
den
schönsten
 Geschenken.

Die
erste
Dragqueen
tratt
an
die
Krippe
heran
und
redete
sanft:

“Ich
bin
die
Dragqueen
Fiorella
und
ich
bringe
dem
kleinen
Wunderkind
die
 schönsten
Blumen
von
weit
her.
Ein
Stern
hat
uns
den
Weg
gezeigt.
Die
Blumen
 sollen
dem
Kind
Schönheit
und
Sanftheit
schenken.“

Die
zweite
Königin
trat
hervor
verneigte
sich
tief
und
sprach:
“Ich
bin
die
Dragqueen
Ivy
Monteiro
und
bringe
das
Talent
und
Leidenschaft
für
das
 Tanzen.“
-

Und
legte
dem
Kind
ein
paar
Higheels
in
die
Krippe,
welche
es
in
ihren
Ballroom-
 Performances
tragen
soll.
Zuletzt
trat
die
dritte
Königin
heran
und
legte
dem
Kind
eine
wertvolle,
funkelnde
 Kette
um
den
Hals
und
flüsterte
ins
Ohr:

„Ich
bin
die
Dragqueen
Oh
Bevery
und
die
Kette
erfüllt
dich
mit
Nerven
und
einer
 einnehmender
Ausstrahlung
für
den
Rest
deines
Lebens.
Pass
gut
auf
sie
auf!
„

Als
die
Geschenke
überreicht
waren,
brach
ein
grosses
Fest
aus.
Alle
waren
 erleichtert,
dass
das
Kind
in
Sicherheit
geboren
wurde.

Da
trat
Milky
noch
einmal
hervor,
spuckte
den
Kautabak
in
einen
eisernen
Kessel,
 schniefte
sich
die
Nase
und
grunzte
tief
aber
herzlich:

„Wie
hheisst
de
Sougoof
überhaupt?!
“

 

Maria
und
Josefina
sahen
sich
ungläubig
an.
Darüber
haben
sie
sich
noch
gar
keine
 Gedanken
gemacht.

Doch
während
sie
sich
so
anschauten
erschien
derselbe
Namen
vor
ihrem
geistigen
 Auge.
Gleichzeitig
flüsterten
sie:

„Baby
Jesus
!“

Alle
jubelten!
Was
für
ein
toller
Name.

Die
Familie
beschloss
sich
in
Zürich
niederzulassen

und
hier
ein
Leben
aufzubauen.
 Der
Esel
Bruno
wollte
gar
nicht
mehr
weg
von
dem
Haus
am
Fluss
und
wurde
 prompt
zum
Türsteher.
Kapitänin
HellaGrand
setzte
gleich
wieder
die
Segel
und
fuhr
mit
ihrem
Schiffskoch
 Florian
in
die
weite
Welt
hinaus,
auf
der
Suche
nach
queeren
Menschen
in
Not.

Und
das
liebe
Kinder
ist
die
Geschichte
wie
Baby
Jesus
das
Licht
der
Welt
erblickte.
 Und
was
aus
Baby
Jesus
geworden
ist,
erfährt
ihr
nächste
Woche.

CHEERS
BITCHEZZZ


Copyright by Dominic Hartmann, Zürich den 13.12.2023